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Jahrgang 2014

 

Voilà, der Jahrgang 2014, Jahrgang der Bestätigungen. Das Winzerjahr wurde von Kontrasten geprägt. Die Knospen trieben sehr früh ab dem 29. März aus. Am ersten Juni begann die Blüte unter hervorragenden Bedingungen. Es folgte auf einen verdrossener Sommer ein schöner Monat September. Zwei traumhafte September-Morgen sahen uns am 15 und 16 bei der Weinlese, die Trauben kamen kühl (12°C) und reif (12,5%) in die Presse.

Die Vinifikation verlief perfekt: drei Wochen alkoholische Gärung, dann Abstechen des Weins am 4 Oktober mit einer leichten Pressung bevor er zum Ausbau in burgundische Stückfässer kam. Nach einem Jahr im Fass ging es dann im Oktober 2015 in einen Stahltank: dort trennt ganz allein die Schwerkraft der Trub vom Wein. Dies kommt vor allem der Klarheit und der Lagerfähigkeit des Weins zugute. Am 27 November 2015 haben wir unseren Maranges 2015 in Flaschen abgefüllt.

Getreues Abbild der Wetterverhältnisse während des gesamten, langen Vegetationszyklus, ist dieser Jahrgang "geschmeidig und nachhaltig, frisch und sanft“. Von granatroter Farbe vereinen sich in seiner typischen "Pinot-Nase“ Kirsche und Brombeere mit Haselnuss-Noten. Holzaromen vom Fass-Ausbau vermählen sich in seinem Bukett.Er ist kräftig am Gaumen mit – dank gut eingebundener Tannine – langem Abgang. Am besten trinken Sie diese Flasche mit drei bis sieben Jahren. Hatte ich nicht gesagt "Jahr der Bestätigung“?

 

Zum einen spüren wir trotz des Klimawandels, der den Vegetationszyklus unserer Weinberge verlängert, den Einfluss des Jahrgangs. Der burgundische Pinot Noir reagiert hier sehr sensibel. Zum anderen bringt hier das Terroir des Climats „En Buliet“ seinen Charakter zur Geltung: rote Früchte, Struktur, Konzentration, auch in Jahren einer sehr guten Ernte. Es ist für mich faszinierend, in diesem Wein die ureigensten Eigenschaften des burgundischen Weinlands, der "Climats de Bourgogne“, wiederzufinden, die ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden. Colette, burgundische Schriftstellerin, schrieb 1935 in "Prisons et Paradis“: Der Weinberg und der Wein sind grosse Mysterien. Im Pflanzenreich gelingt es einzig dem Weinstock, uns den echten Geschmack der Erde kosten zu lassen“.

 

 

 

Und zum dritten ist guter Wein immer dafür gemacht, geteilt zu werden. Er will Anteil haben an Austausch, Diskussion, Kontroversen und Übereinstimmungen – kurz, an allem, was mich inspiriert. Wie man Wein am besten genießt, ist kein Geheimnis: man schweigt für einen Moment, man konzentriert sich, man kostet, man überlegt und fühlt, man tauscht Eindrücke aus, man diskutiert. Der Einzelne sammelt sich im Weinerlebnis und auch die Gruppe. Jeder tut das Gleiche, in Übereinstimmung mit den anderen – et voilà, das Geheimnis unvergesslicher Momente im Freundeskreis.

Zum Wohl !

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